Die keltische Geschichte


Als Erben des Wissens der späten megalithischen und der bronzezeitlichen Kulturen in Europa, das zum Beispiel in der Himmelsscheibe von Nebra bis in eure Zeit erhalten geblieben ist, besiedelten unsere Stämme über fast 1700 Jahre Teile Deutschlands, Frankreichs und sogar ganz Europas und prägten die dortige Kultur. Hierbei dauerte unsere Blütezeit mehr als 700 Jahre, in denen wir den größten Teil Europas, quasi als die ersten euch bekannten Europäer besiedelten. Unsere Nachbarn, die Griechen, denen wir die Bezeichnung als „Kelten“ verdanken, beherrschten den Mittelmeerraum zum Beispiel lediglich etwa von 800 bis 600 v. Chr.

Eine eindeutige Abgrenzung der Volksgruppen meiner Zeit ist nicht möglich. So lebten zum Beispiel unsere Nachbarn, die germanischen Mainsueben, um 10/9 v. Chr. am Main und nördlich davon in festen Siedlungen, während gleichzeitig in diesem Gebiet die Ursprünge späterer keltischer Oppida (Städte) und Fürstensitze entstanden. So zum Beispiel am Glauberg. Damit zählt die Heimat von CustorCasteli (siehe auf der Karte) zu den ältesten Siedlungsgebieten der keltischen Stämme.

Die Verbreitung unserer Stämme in ganz Europa ist einerseits auf einen kriegerischen Expansionsdrang und andererseits auf die Zentraleuropäische Lage unseres ursprünglichen Stammesgebietes an den großen Fernhandelsstraßen meiner Zeit und unsere daraus resultierenden Handelsbeziehungen zurückzuführen.

So gelang es uns (vor allem dem Stamm der Senonen) 387 v. Chr. Rom einzunehmen und dann in Italien fast bis nach Sizilien vorzudringen. 279 v. Chr. eroberten wir, und allen voran die Galater, auch das griechische Delphi.

Wirklich besiegt wurden unsere Stämme nur in wenigen Schlachten am Ende unserer Blütezeit, wobei uns teilweise auch die, von uns an die römischen Legionen gelieferten hochwertigen Waffen zum Verhängnis geworden sein dürften. So zum Beispiel bei der finalen Niederlage des Arverners Vercingetorix in Alesia (40 v. Chr.). Entscheidender für das Verschwinden unserer Kultur und Tradition dürfte jedoch unser Streben nach wirtschaftlichem Erfolg und ein langsames Verschmelzen unserer keltischen Kultur mit den Kulturen unserer Handelspartner gewesen sein.