Die Tuareg


Die Tuareg (Singular: Targi (männlich), Targia (weiblich) sind ein zu den Berbern zählendes Volk in Afrika, dessen Siedlungsgebiet sich über die Wüste Sahara und den Sahel erstreckt.
Sie sollen Nachkommen der altberberischen Garamanten sein, die um die Zeitenwende in den Regionen des heutigen Südtunesiens und Libyens ein kriegerisches Kamelnomadentum entwickelt hatten. Im 11. Jahrhundert wurden sie von arabischen Beduinen vom Stamm der Banū Hilāl aus dem Fessan vertrieben und sahen sich abgedrängt in die Gebiete der zentralen Sahara, insbesondere das Tassili n’Ajjer, Aïr und Ahaggar, wo sie seit dieser Zeit leben.

Insoweit konnten sie sich einer Arabisierung ihrer Kultur (Schrift, Sprache, Handwerkskultur, matrilineare Sozialstrukturen) entziehen. Gleichwohl übernahmen sie den Islam.

Das dunkelblaue Gebiet zeigt die Verbreitung der Tuareg in Nordafrika:

Seit der ersten Wanderungswelle der Umayyaden von der Halbinsel nach Nordafrika arabisierte sich der Maghreb und Ägypten. Die Tuareg wurden über die Handelswege zu Muslimen, obwohl sie sich anfangs sehr stark gegen eine Missionierung wehrten, denn die den Islam verbreitenden Araber waren ihre angestammten Feinde. Tuareg sind Muslime der Malikiten-Rechtsschule (wie fast ganz Nordafrika), und gehören diversen Bruderschaften an. An die Regeln des Islams halten sie sich überwiegend streng. Ihren Glauben an gute und böse Geister (Kel Essuf) konnten sie in die muslimische Religion einfügen, da auch der Islam das Vorhandensein von Geistern im Koran erwähnt. Zu ihrer Abwehr sind für sie Amulette, in Leder eingebundene magische Zeichen, unverzichtbar. Die Frauen tragen als Amulett-Schmuck die Chomeissa, eine abstrahierte Form der Hand der Fatima.